Eloísa Tobarias wurde 2013 von ihrem Lebensgefährten niedergestochen, er brauchte sich daraufhin um. | Julio Bastida

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Eloísa Tobarias fühlt sich von den Behörden allein gelassen. Die Frau aus Llucmajor war 2013 Opfer von schwerer häuslicher Gewalt geworden. Seitdem hat sie keinerlei finanzielle Unterstützung von der öffentlichen Hand erhalten. "Ich will kein Mitleid erregen, nur darauf aufmerksam machen, dass jeden Tag im Fernsehen über häusliche Gewalt berichtet wird", sagt die Frau, "doch wenn man selbst betroffen war, hilft niemand." Wie die MM-Schwesterzeitung nun herausfand, soll ein Fehler der Ämter vorliegen.

Den 11. Februar 2013 wird Eloísa Tobarias nie vergessen: An diesem Tag ging ihr Lebensgefährt erst mit einer Axt auf sie los, stach danach mit einem Schinkenmesser auf sie ein und wollte ihr danach mit einem Gewehr in den Kopf schießen. Doch sie überlebte. Der Mann versuchte nach der Tat sich selbst zu töten, er starb zwei Wochen später im Krankenhaus. Das Paar lebte 20 Jahre lang zusammen, hatte zwei Kinder. Ein Sohn fand seine Eltern an jenem Tag blutüberströmt und rief den Krankenwagen.

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Geld aus dem Topf für Opfer häuslicher Gewalt hat sie bisher nicht erhalten. In einem forensischen Gutachten war zunächst von 45 Krankheitstagen die Rede. Um Hilfen aus dem Topf für Gewaltopfer zu beziehen, sind aber mindestens 180 Krankheitstage nötig. Die Behörden halten sich allerdings an dem Zwischengutachten fest, obwohl Eloísa Tobarias insgesamt bis 2015 krankgeschrieben war und seitdem als arbeitsunfähig gilt. Auch eine Witwenrente bezieht sie nicht, weil das Paar nicht verheiratet war.

"Nur dank meiner Kinder bin ich noch am Leben", sagt die Mallorquinerin. Sie kümmern sich um ihre Mutter. Ultima Hora hat nun aus Justizkreisen erfahren, es soll sich um ein Versehen der Behörden handelt, dass Eloísa Tobarias keine Unterstützung für Opfer häuslicher Gewalt bezieht. Der Fall soll nun neu geprüft werden. (cls)