Im Vorjahr präsentierte sich Mallorca als Urlaubsregion in der Spanienhalle (Halle 4.2). Foto: UH

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London und Madrid sind nur der Auftakt gewesen, jetzt steht mit der Internationalen Tourismusbörse ITB in Berlin für Mallorca die Reisemesse im wichtigsten Quellmarkt der Insel an. Von 4. März an wird die balearische Touristikbranche von daher gebannt nach Deutschland blicken. Die ITB gilt als der wichtigste Trendindikator, um ablesen zu können, wie sich die touristische Saison 2015 auf Mallorca und den Schwesterinseln entwickeln wird.

Die ersten Anzeichen für den Wirtschaftsmotor auf Mallorca sehen schon jetzt vielversprechend aus. Auf dem World Travel Market in London zeichnete sich bereits im November ab, dass das starke Pfund und eine gute Wirtschaftslage die Nachfrage der Briten nach Sommer, Sonne und Strand beflügeln wird. Die Fitur in Madrid machte im Januar zudem deutlich, dass auch in Spanien - nach mehreren Jahren Wirtschaftskrise - die Buchungszahlen der innerspanischen Urlauber allmählich wieder anziehen.

Jetzt fehlen also noch die Buchungstrends der Bundesbürger. Sollten sie stabil auf Vorjahresniveau liegen, dann ist das bereits eine gute Nachricht für die Balearen, denn allein 2014 besuchten 4,14 Millionen deutsche Touristen die Balearen. Das waren nach Angaben des balearischen Statistikamtes Ibestat 1,36 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch auf Mallorca stieg die Zahl noch einmal leicht um 0,6 Prozent auf 3,73 Millionen deutsche Urlauber.

Die Nachfrage der Deutschen nach Mallorca wächst derzeit sogar in der Nebensaison: Im Dezember stieg die Zahl der deutschen Besucher im Jahresvergleich balearenweit um 21 Prozent, so die Frontur-Studie des spanischen Tourismusministeriums. Und im Januar kamen 31 Prozent mehr Deutsche als im Vorjahr. Wenn sich diese Trends auf der ITB auch für die kommenden Monate bestätigen, sind im Sommer wieder volle Hotels und Strände auf den Inseln garantiert.

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Die Reiselust der Deutschen in die weite Welt ist ungebrochen. Das bestätigt auch die Stiftung für Zukunftsfragen in ihrer jüngsten Tourismusanalyse. Dass der Reisemarkt auf hohem Niveau weiter wächst, liegt insbesondere an der Generation "65 plus". Sie ist so reisefreudig wie noch nie: Vor zehn Jahren verreisten 44 Prozent aller Ruheständler, heute ist fast jeder Zweite (49 Prozent) wenigstens fünf Tage im Jahr unterwegs.

Die jüngere Generation wiederum nutzt auf Reisen verstärkt das Internet und Angebote außerhalb der etablierten Reiseindustrie. "Sharing Economy" wird der Trend genannt. In dieser Welt schläft der Urlauber bei Privatleuten und nicht im Hotel. Bei der Wahl seiner Destination nutzt er die Bewertungen anderer Urlauber statt der Empfehlung aus dem Reisebüro, und er braucht keinen Reiseleiter, weil er sich Städte und Regionen anhand von Tipps aus dem Netz selbst erschließt.

Die letztgenannte Entwicklung dürfte den Hoteliers auf Mallorca indes kaum gefallen.

(aus MM 9/2015)