Posidonia-Plantage vor Mallorca. Foto: UH

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Die Seegraswiesen am Meeresboden rund um Mallorca sind in Gefahr, sie schrumpfen dramatisch. Deshalb läuft jetzt in Santa Ponça ein weltweit einmaliges Pilotprojekt: Wissenschaftler ziehen Posidonia heran und pflanzen diese dann auf den Meeresboden. Zu diesem Zweck haben sich das Meeresforschungsinstitut Imedea aus Esporles und das Unternehmen Red Eléctrica de España als Sponsor zusammengetan.

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Die empfindlichen Pflanzen werden aus gesammelten Samen unter Laborbedingungen gezogen. Die dafür genutzten Aquarien befinden sich im Museum des Naturparks Cabrera in Colonia de Sant Jordi. Am Meeresboden vor der Küsten von Formentera befinden sich außerdem Pflanzkübel. In diesen Tagen werden die ersten Exemplare nun an ihrem endgültigen Standort in Santa Ponça ausgepflanzt. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf 409.000 Euro.

Die größten Gefahren für die Posidonia sind Wasserverschmutzung und ankernde Boote. Die Seegraswiesen spielen eine wichtige Rolle für das ökologische Gleichgewicht im Meer. Die posidonia funktioniert wie ein Filter und ist dadurch mitverantwortlich dafür, dass das Meer rund um Mallorca in der Regel sehr sauber ist. Außerdem bindet die Pflanze, die oft fälschlicherweise als Alge bezeichnet wird, CO2 und wirkt so dem Klimawandel entgegen. Schließlich hat die Posidonia eine herausragende Bedeutung für das entstehen von Sand im Meer. Denn die Unterwasser-Wiesen bieten Kleinlebewesen wie Schnecken und Muscheln Schutz, aus deren Überresten Mallorcas Sand zum Großteil besteht.