Frank Rumpp mit gebrochenem Sprunggelenk am Mittwochmorgen in Palma.

TW
0

Eigentlich wusste es Frank Rumpp besser: "Irgendwo bin ich ja selber schuld, wenn ich nachts in Arenal in der zweiten Reihe unterwegs bin", sagt der deutsche Mallorca-Resident. Ende Februar aber war er unvorsichtig und machte sich spät abends alleine auf den Heimweg. Dann passierte es: Zwei Unbekannte näherten sich ihm, hielten ihn fest, schlugen ihn und warfen ihn zu Boden, um ihm seine Geldbörse und sein Mobiltelefon abzunehmen.

"Ich wollte das aber nicht kampflos hergeben und habe mich gewehrt." Mit Erfolg. Als schließlich ein Anwohner zu Hilfe eilte, flohen die Täter ohne Beute. Rumpp vermutet, dass es sich um Osteuropäer handelte. Mit gebrochenem Sprunggelenk, Prellungen und Schürfwunden blieb er zurück. In Son Llàtzer wurde er operiert, anschließend stellte er Strafanzeige gegen unbekannt. Bei der Polizei sei ihm die komplette Verbrecherdatei gezeigt worden, er habe aber niemanden eindeutig identifizieren können. "Es war dunkel, ich stand unter Schock."

Große Hoffnungen, dass die Täter gefasst werden, macht er sich also nicht. Rumpp, der aus Freudenstadt im Schwarzwald stammt, seit 15 Jahren auf Mallorca lebt und in Sa Ràpita ein Baugeschäft betreibt, fordert mehr Sicherheit an der Playa de Palma. "Die Überfälle an der Playa de Palma nehmen überhand. Geklaut wird da schon immer, normal lassen die aber die Finger von den Residenten, weil die Wiedererkennungsgefahr zu groß ist. Mich hat überrascht, wie brutal die zur Sache gegangen sind, das hat schon eine neue Dimension. Wahnsinn. Ich gehe nachts alleine jetzt nur noch an die erste Meereslinie."

(aus MM 11/2015)